Bei der Bienenzucht oder genauer gesagt bei der Königinnenzucht legen wird sehr viel Wert auf die Qualität der Königinnen. Wir arbeiten dabei streng nach der Methode von Bruder Adam.
Sowohl die Betriebsweise als auch die Zucht sind die wichtigsten Grundlagen einer Imkerei. Auslese bzw. Selektion sind ebenso wichtig wie das Züchten von Königinnen höchster Qualität. Das angewendete Verfahren beugt vielen Einflüssen vor, da es unabhängig ist von Wetter- und Trachtverhältnissen und schließt Zufälle aus. Man kann nur mit zuverlässigen Resultaten rechnen.
Zur Aufzucht kann jedes Vollvolk verwendet werden. Dazu legt man auf den Brutraum eines Volkes ein Absperrgitter und setzt einen weiteren, leeren Brutraum auf. Nun entnimmt man anderen Völkern verdeckelte Brutwaben mit anhaftenden Bienen und hängt , bei 12-er Dadantmaß, 10 Waben ein. An den Rand hängt man 2 schöne dicke Speckwaben (dicke Honigwaben). Das Pflegevolk besitzt nun 20 Brutwaben. Ist keine Tracht vohanden, muss unbedingt gefüttert werden.
Nach 10 Tagen müssen in dem oberen Brutraum nun unbedingt alle vorhandenen Weiselzellen zerstört werden, um einen Schwarm zu verhindern. Der Volkteil, in dem sich die Königin befindet, erreicht nun den Höhepunkt der Schwarmstimmung. Noch drei Tage später ist der optimale Zeitpunkt, um mit der Aufzucht von Jungweiseln zu beginnen.
2 Stunden, bevor man den Zuchtrahmen einhängt, stellt man das obere Magazin nun an die Stelle, auf der sich zuvor das Magazin mit der Königin befand. Man sucht die Königin heraus und schüttelt 6-8 Waben voll Bienen von unbedeckelter Brut noch dem oberen Magazin hinzu. Dann stellt man das untere Magazin an einen anderen Außenstand oder aber an eine andere Stelle am Stand. Somit ist eine sehr große Anzahl Ammenbienen und Flugbienen vorhanden, so dass eine optimale Brutpflege betrieben wird. Wenn man den Zeitraum von etwa 2 Stunden einhält, gibt es bei den Ammenbienen keinen Unterbrechung bei der Futtersaftverabreichung und somit ist eine optimale Versorgung garantiert.
Wichtig: Wenn keine Tracht ist, sollte man unbedingt in regelmäßigen Abständen füttern, bis die Zellen verdeckelt sind.
Wir ziehen mit diesem Verfahren pro Durchgang etwa 30 Weiseln auf, obwohl man nach Bruder Adam bis zu 60 Weiseln ohne Qualitätsverlust aufziehen könnte.
Außer bei unbegatteten Königinnen, die versendet oder abgeholt werden, lassen wir die Königinnen direkt in die Begattungseinheiten schlüpfen, was jegliche Künstelei und Schädigung der Jungfern vermeidet.
Danach kommen diese auf Belegstellen (Ameland, Hausberg, Marken) oder werden von mir (Magnus Menges) instrumentell besamt. Natürlich lassen wir auch auf unserem Stand Wirtschaftsköniginnen begatten.
Bei der Zucht halten wir die Zuchtordnung der Gemeinschaft europäische Buckfastimker ein. Wir selektieren nach den wichtigen Eigenschaften wie Fruchtbarkeit, Sammeltrieb, Karnkheitsfestigkeit und Schwarmträgheit sowie nach den betriebstechnischen Eigenschaften Sanftmut, Ruhe und Wabenstetigkeit, Verwendung von Kittharz, Wirrbau und Reinlichkeitssinn. Darüberhinaus sind Langlebigkeit, Flugkraft, Spürsinn, Verteidigungssinn, Wetter- und Winterfestigkeit, Frühjahrsentwicklung, Sparsinn, Selbstversorgung, Anordnung der Honigstapelung, Bautrieb und Pollensammeltrieb Eigenschaften, auf die geachtet wird.
Zusätzlich legen wir großen Wert bei auf einen geringen Varroabefall der Prüfvölker und wie die Bienen mit der Varroa zurecht kommen (Varroatolleranz). Dabei spielt vor allem auch der Reinlichkeitssinn eine entscheidende Rolle.